Donnerstag, 22. April 2010

THE ART OF BERNHARD PRINZ

Maxi-Wiesn

Das bayerische Heimatgefühl, die Liebe zu München, Gesichter, die man mit der Hauptstadt Bayerns verbindet – all das vereint Bernhard Prinz in seinem Gemälde „Maxiwiesn“.
Als waschechter Münchner lädt Bernhard Prinz dazu ein, mit seinem Suchbild in das Leben der Metropole einzutauchen. Bayerisches Lebensgefühl schwappt aus jedem einzelnen Pinselstrich auf den Betrachter über. Das üppige, bunte Gemälde karikiert den Alltag der bayerischen Hauptstadt, überzeichnet schwungvoll und ausdrucksstark das Münchner Leben samt des in der übrigen Welt mit Bayern in Zusammenhang gebrachten Bierkonsums und Weißwurstverzehrs. Provokation, Imagination und viel Humor bilden den Grundstein für dieses Werk.
Auf dem traditionellen Oktoberfest tummeln sich vor der Silhouettedes zur Polit-Geisterbahn umfunktionierten Maximilianeums Fuß-ballgrößen wie Oliver Kahn und Franz Beckenbauer. „Leben und leben lassen“ – die anarchische Devise des Bayern kommt auf dem Gemälde von Bernhard Prinz voll zur Geltung. Die lockere Leichtigkeit des Seins, gepaart mit bayerischer Sturheit, internationalem Flair, Offenheit, Toleranz und der trotzdem heroischen Selbstbetrachtungsweise der Münchner hat der Künstler auf diesem Bild spielerisch eingefangen; Hand in Hand mit dem selbstkritischen Augenzwinkern, mit dem man sich in der bayerischen Hauptstadt wahrnimmt. Denn noch wichtiger als Bier und Schweinebraten sind hier Humor, „Gaudi“ und ganz viel Selbstironie.
Und so sieht man auf dem Gemälde von Bernhard Prinz einen gutgelaunten Münchner Oberbürgermeister Christian Ude mit einem tätowierten Selbstportrait auf seinem Unterarm. Der ehemalige Präsident des Traditionsvereins „TSV 1860 München“ Karl-Heinz Wildmoser jubelt mit einem Maßkrug in der Hand, auf seiner Brust prangt der Schriftzug „Löwenproll“. Mit überladenem Kitsch und Glamour verbindet man in München den vor einigen Jahren verstorbenen Modedesigner Rudolf Mooshammer; Uschi Glas strahlt mit Konstantin Wecker und dem Schlager-Komponisten Ralph Siegel um die Wette. Heimatgefühl erzeugen Dirndl und Lederhosen, ein biertrinkender Löwe und ein in Tracht bekleidetes „Hendl“. Natürlich darf auch ein Monaco Franze nicht fehlen, der auf dem T-Shirt eines begeisterten München-Touristen verewigt ist. Fußballfans, Einheimische und „Zuagroaste“ geben dem Bild diesen herrlichen Flair, den man mit dieser Stadt verbindet. Aber auch die etwas zweifelhaften Charakteristika Münchens stellt Bernhard Prinz humorvoll dar: ein „Wildpinkler“ auf dem Maximilianeum zeigt die andere Seite der Stadt.
Der bayerische Papst Ratzinger erhält als Touristen-Hut einen Platz auf dem Gemälde von Bernhard Prinz, genauso wie die Politiker Franz-Josef Strauß und Edmund Stoiber, die als Schreckensgestalten in der Geisterbahn der Politik ihr Unwesen treiben. „Alter Mann zum Mitregieren gesucht“ – ein Seitenhieb des Künstlers auf die in Bayern so übliche Regierungsweise, in der sich der Klüngel im Maximilianeum die Klinke in die Hand gibt. Bayerischer ist nur noch der Woiperdinger.
Auch in diesem Bild kommt bei genauerem Hinsehen das zum Vorschein, was der Künstler mit München und seiner Heimat verbindet – Freunde und Familie, dargestellt durch die Portraits seiner Söhne Merlin und Valentin.
Auf diesem Bild sieht man nicht den Musikantenstadl – sonderneine augenzwinkernde Betrachtungsweise Münchens, eine bunteMischung verschiedenster Charaktere und herzerfrischende Volksfeststimmung. Gemeinschaftliches Miteinander, internationale Liebenswürdigkeit, Gemütlichkeit: die Hommage eines Münchners an „seine“ Stadt.
München erleben? Mit diesem Werk allemal.

Maxi-Wiesn 1)

The Bavarian sense of home, the love for Munich, faces being connected to the Bavarian capital – Bernhard Prinz unites all of this in his painting “Maxi-Wiesn”.
As a genuine native of Munich, Bernhard Prinz invites you to dive into the metropolis’ life. The Bavarian way of life spills over to the viewer from every stroke of the brush. The opulent, colourful painting caricatures everyday life of the Bavarian capital, exaggerates Munich’s life (including the beer and Weißwurst2) consumption which are connected with Bavaria in the rest of the world) in a lively and expressive way. Provocation, imagination and a lot of humour are the basis of this work.
On the traditional Oktoberfest, local soccer stars are strolling around before the silhouette of the Bavarian parliament – which has been converted into a political ghost train. “Live and let live” – on Bernhard Prinz’ painting the anarchic Bavarian motto comes into its own. The lightness of being, coupled with Bavarian stubbornness, international flair, openness, tolerance and the nevertheless heroic self-reflection of the Munich citizens has been captured on this painting in a playful way; hand in hand with the self-critic wink one perceives oneself with in the Bavarian capital. Since humour and a lot of self-mockery are even more important than beer and roast pork.
Various local heroes can be seen on the painting. Dirndl and lederhosen, a beer-drinking lion and a chicken clad in a traditional costume create a sense of home; soccer fans, natives and visitors reflect the wonderful flair one connects with the city. But also rather questionable characters are displayed: a public urinator on top of the Parliament shows another side of the city.
In the form of a tourist hat, the Bavarian pope finds a place on Bernhard Prinz’ painting, just like the Bavarian politicians Franz-Josef Strauß and Edmund Stoiber, who – disguised as horror figures – are haunting the politic ghost-train. One of the politicians is holding a poster which reads “Old man wanted for co-governing” – the artist’s dig at the Bavarian way of governing, where the factions in the parliament pass the mike to each other.
At a closer look, the painting reveals what connects the artist with Munich and his home – friends and family, illustrated by the portraits of his sons Merlin and Valentin.
This painting shows a satirical view of Munich, a potpourri of most different characters and refreshing carnival mood. A joint cooperation, international courteousness, a cosy atmosphere: a Munich citizen’s homage to “his” town.
Experiencing Munich? With this work most certainly.



1) “Wiesn” is the Bavarian expression for the Oktoberfest.
2) “Weißwurst” is a typical Bavarian boiled sausage, made of veal and spicery